Časopis ARS 31 (1998) 1-3

Anna PETROVÁ-PLESKOTOVÁ

K životu a dielu maliara Eliasa Mögela
[Zum Leben und Werk des Malers Elias Mögel]
[On Life and Work of Painer Elias Mögel]

(Resumé)

Zu den Autoren der Trompe-l'oeils, die auf dem Gebiet des ehemaligen Ungarns nur selten vorkommen, gehört der Maler Elias Mögel (Megel, Megl), dessen Biographie bis heute nicht geklärt ist. Die ungarischen Kunsthistoriker identifizierten ihm mit dem Maler schweizerischen Herkunft Wilhelm Egele (Eble). Unsere Forschungen in den Matrikeln des Bratislavaer Sankt Martin Domes schliessen die Identität der beiden Künstler eindeutig aus. Wilhelm Eble starb in Bratislava den 27. August 1771 im alter von einunddreissig Jahren.

Die erste Nachricht über E. Mögel stammt von 17. Jänner 1751, wenn er in dem Sankt Martins Dom die Tochter einen Bratislavaer Bürgers Rosalie Reinhardt heiratete. Seine Gattin, die auf dem Probsthof Wohnte, starb den 2. Jänner 1756. Die Aufenthalte E. Mögels in Bratislava sind in den Matrikeln des Bratislavaer Domes auch in weiteren Jahren bestätigt, und zwar - im Jahre 1760, 1763, 1775, 1777 und in dem Jahre 1779, wenn der "Kunsterfahrener Maler" den 25. Juni sein Testament, das sich in dem Städtischen Archiv in Bratislava befindet, verfasste.

Auf Grund des Testaments kann man annehmen, dass er zum zweitenmal keine Ehe schliess und keine Nachkommen hatte. Sein Vermögen, das aus Mobiliar, Bildern und Stiche bestand, hinterliess er den Verwandten seiner Gattin - dem Florian von Schwester, Offizier der königlichen Kammerkavallerie und seinen Bruder Grantz, Gürtelmeister in Eger (Erlau). Sein Testament wurde am 12. Juni 1786 eröffnet.

In den Archivalien in Bratislava sind keine Erwähnungen über dem Herkunft und Alter des Malers und auch keine Eintragung über seinem Tod; er starb offensichtlich ausserhalb von Bratislava. Ebenso ist es nicht bekannt, wo er studierte, beziehungsweise bei wem er lernte. In dem Verzeichnis der Schüler der Wiener Akademie der bildenden Künste kommt sein Name nicht vor. Wenn er auch mit W. Eble (Egeln) nicht identisch ist, kann man die Voraussetzung M. Mojzers nicht ausschliessen, dass er im Schweiz bei dem Porträtist und Bahnbrecher des Trompe l'oeil - Johann Caspar Füssli studierte, respektive dass er sich mit dessen Werken inspirierte.

Seine Bilder aus dem Besitz des Bistums in Vác (Waitzen) wurden zum erstenmal in dem Museum der schönen Künste in Budapest im Jahre 1962 in der Ausstellung der Stilleben vorgestellt. In nächsten Jahr veröffentlichte E. Csatkai aus den Sammlungen des F. Liszts Museum in Sopron (Ödenburg) Mögels zwei Trompe l'oeils im Stile der kleinen Bildern G. Schalckens. Eine Serie weiteren Trompe l'oeils publizierte im Jahre 1983 M. Mojzer. Neben den religiösen Sujets und dem Trompe l'oeil mit dem Porträt des Bischofs Karl Esterházy befindet sich zwischen diesen Bildern auch ein Leinwand mit genrehaften Thematik nach J. Dusart.

Zu den schon bekannten Werken fügen wir noch einige weitere zu, die sich in der Slowakei befinden sowie den bisher nicht publizierten Bild aus dem Museum in Győr (Raab). Es handelt sich um die Bilder des Christus Triumphator nach G. B. Piazzetta - ein signiertes und 1784 datiertes Exemplar ist in den Sammlungen der Staatlichen Galerie in Nitra (Neutra), das zweite, das aus dem Besitz des Vácer Bischofs Paul Forgách stammt, ist heute im Privatbesitz. Es unterstürzt unsere Vermutung, dass man Mögel auch das Trompe l'oeil mit dem Kleinodienschrank des Bischofs zuschrieben kann (Červený Kameň, Museum).

Allem Anscheine nach arbeitete Mögel nicht nur für die kirchlichen Kreise, sondern auch für profane Auftraggeber. Auch seine Orientation auf die holländische Malerei war keine Ausnahme. Neben der Komposition "Der alte Gelehrte in seinem Arbeitszimmer" aus den Sammlungen des Xántus János Museum in Győr, bei der sich wahrscheinlich mit der Radierung des Rembrandts Schüler F. Bol, bzw. mit dem Leinwand J. van Spreuwen inspirierte, belegen es auch die Trompe l'oeils im Stile G. Schalckens und zwei Trompe l'oeils aus den Sammlungen des Burges Krásna Hôrka - "Schlägerei der Kartenspieler" und "die Szene aus dem Wirtshaus mit den zwei Kartenspieler und dem Trinker" mit brouwer- molenaerschen Typen. Fraglich, aber nicht ausgeschlossen ist seine Autorschaft der zeitgemäss beliebten Charakterköpfe - "teste di carattere" aus den Sammlungen Andrássys im Burg Krásna Hôrka.

Wie es die eindeutig belegten Werke des Künstlers bestätigen, es ist offensichtlich, dass er sich überwiegend auf fremde Vorlagen stützte, welche er getreu kopierte, andernfalls mit grösseren oder kleineren Abänderungen durchsetzte, beziehungsweise mit präzis gemalten, die Komposition betreffend ausgewogen platzierten Gegenstände ergänzte. Diese Praxis war in der Barocktradition üblich. Die Authentizität des Einfalls war nicht das einzige Kriterium des Werkes. In den analogischen Fällen erwägte man die Qualität der Übergabe des übergenommenen Motivs und man schätzte die Kunst seines Variations. In diesem Sinne muss man auch Mögels malerische Äusserung beurteilen. Sein Werk, das sich den lokalen Förderungen akkomodierte, einschliesslich der Religiosität der verklingenden Gegenreformation und die malerische Äusserung des hiesigen Ungarns mit neuen Formen und Thematik ausweitete, verdient sich zweifellos die zuständige Aufmerksamkeit.