Časopis ARS 32 (1999) 1-3

Mária PÖTZL-MALÍKOVÁ

Príspevok k barokovému sochárstvu stredného Slovenska. Archívne dokumenty k činnosti sochárskej rodiny Rasner (Räsner)
[Ein Beitrag zur Barockbildhauerei in der Mittelslowakei. Archivdokumente zur Tätigkeit der Bildhauerfamilie Rasner (Räsner)]
[A Contribution to the Baroque Sculpture in Central Slovakia. Archive Documents of the Activities of the Family of Sculptors Rasner (Räsner)]

(Resumé)

Die Publikation von zwei Archivdokumenten ist ein Beitrag zur Erweiterung unserer Kenntnis über die aus Tirol stammenden und im 18. Jahrhundert in den mittelslowakischen Bergstädten tätigen Mitglieder der Familie Rasner (Räsner). Diese Schriftstücke befinden sich im Archivnachlaß der Jesuitenresidenz in Banská Štiavnica (Schemnitz), der nach der Aufhebung des Ordens in das Ungarische Kammerarchiv kam und sich heute in Budapest, im Ungarischen Landesarchiv (Magyar Országos Levéltár) befindet.

Das erste davon, ist ein Vertrag des damaligen Superiors des Jesuitenkollegiums in Banská Bystrica (Neusohl) mit Michael Räsner, bürgerlichen Bildhauer in Kremnica (Kremnitz) vom 15. März 1743, in dem sich dieser verpflichtet, im Laufe des Jahres vier Seitenaltäre in der dortigen Jesuitenkirche zu verfertigen. Dieser Vertrag wurde zwar von János Kapossy im Jahre 1931 bereits erwähnt, bis heute aber nie in seinem vollem Wortlaut publiziert.

Das zweite, bisher unbekannte Schriftstück ist ein undatierter, wohl Ende 1747 geschriebener Brief des Bildhauers Franz Anton Räsner, dem Sohn des vorher genannten, in dem er dem damaligen Superior der Jesuitenresidenz in Banská Štiavnica vom einem Streit mit einem gewissen Gottfried Schindler berichtet. Dieser, ein offensichtlicher Lutheraner, hat sich abschätzig über die gerade von Rasner in Arbeit befindliche Mariensäule geäussert und erklärt, daß diese, wie auch andere solche Werke nur Götzenbilder seien. Nach einer anderen erhaltenen Quelle wissen wir, daß aufgrund dieser Anzeigen dann Schindler in das städtische Gefängnis kam.