Journal ARS 32 (1999) 1-3

Viera LUXOVÁ

Sochárska výzdoba františkánskeho kostola v Skalici
[Plastische Dekoration der Franziskanerkirche in Skalica]
[Sculptural Decoration of the Franciscan Church in Skalica]

(Summary)

Grosser Brand, der die Stadt Skalica (Skalitz) im Jahre 1729 betraf, hat fast die ganze Innenausstattung der dortigen Franziskanerkirche zerstört. Erst in den Jahren 1743 - 1762 entstanden die neue Kircheneinrichtung u. a. der Hauptaltar, vier Seitenaltäre, zwei kleine Altäre und die Kanzel. An dem Ausbau des Hauptaltars haben sich u. a. der Schreiner Laien-Bruder Peter Graff, Terziar- Bildhauer Joseph Sirnik und der "Magister-sculptor", der aus den schweizerischen Kanton Zug stammende Franziskus Räber (Reber) beteiligt. Räber kam zu uns aus Mähren, aus der Stadt Uherský Brod, wo er am 6. 11. 1730 die dortige 42-jährige Witwe Magdalena Pernerin heiratete. Nach ihrem Tod am 18. 3. 1748 kehrte er in seine schweizerische Heimat zurück, wo er in Zug im Jahre 1750 starb.

Der Hauptaltar hat sich nicht erhalten, die Skulpturen seines Tabernakels, u. a. die Schmerzensmutter, ihre legendären Eltern hl. Anna mit Joachim und dann der hl. Franziskus und Antonius von Padua hat man ringsherum um das Presbyterium installiert. Die Modelation dieser Skulpturkollektion weisst an Räbers Kenntnisse der heimischen Holzschnitzer-Tradition und an D. F. Carlones Schaffen an.

Im Jahre 1751 erbaut man den ersten Seitenaltar des Antonius von Padua im Rokokostil, einen den interessantesten in der Kirche überhaupt. Der Autor dieses Kunstwerks ist leider unbekannt; man vermutet nur, dass er wahrscheinlich mit der mährischen Schweigl-Werkstatt in Verbindung war.

Weitere drei Seitenaltäre des hl. Franziskus, Johann von Nepomuk und Peter von Alcantara, die man in den Jahren 1750 - 1761 errichtet hat, stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Ignaz Moravek in Uherské Hradiště. Dieser Bildhauer erbaute höchstwahrscheinlich auch die hiesige Kanzel im Jahre 1762.